Die einzelnen Orden stellen je nach GründerIn besondere Merkmale Jesu in den Mittelpunkt: Jesu Liebe zu den Armen und Geknechteten, seine Hilfe für die Ausgestoßenen, Jesus als Lehrer oder als Arzt der Kranken, Jesus als Betender im Dialog mit dem göttlichen Vater. So leben Ordensfrauen in Gemeinschaft ihr jeweiliges Charisma, das ihnen der Heilige Geist geschenkt hat. Sie haben sich von der Ausrichtung ihres Ordens angesprochen gefühlt und darauf mit dem Eintritt reagiert. Ihre Lebensform wird durch die evangelischen Räte (von Evangelium – frohe Botschaft) bestimmt, deren Einhaltung sie in ihrer Profess öffentlich versprechen.
- Armut meint, auf persönlichen Besitz zu verzichten und bescheiden zu leben.
- Ehelose Keuschheit bedeutet, auf Ehe und Familie zu verzichten und in sexueller Enthaltsamkeit und Wahrhaftigkeit zu leben.
- Gehorsam heißt, sich der Führung Gottes anzuvertrauen und sich seinem Willen durch die Ordensobere nach der jeweiligen Ordensregel zu unterstellen.
In bestimmten Ordensgemeinschaften kommen noch andere Gelübde hinzu, wie zum Beispiel die „stabilitas loci“, die Ortsgebundenheit, das heißt die Entscheidung in dem Kloster zu bleiben, in das man eingetreten ist. Für Ordensfrauen ist ihre Lebensform ein Geschenk Gottes und Glaubenszeugnis zugleich.