„Vor meinem Eintritt bei den Kapuzinern wollte ich Land- und Forstwirtschaft studieren, eine Jagdhundezucht betreiben und mich auf einem Hof niederlassen. Dann kam der Zivildienst und der Einsatz in einem Altenpflegeheim. Dort fand ich meine Berufung: ‚Die Liebe dessen, der uns so sehr geliebt hat, wiederzulieben‘ (nach Franz v. Assisi). Vielfältiger geht es gar nicht: Gebet, Theologiestudium, Krankenpflegeausbildung, priesterlicher Dienst, therapeutische Ausbildung etc. Aber zuallererst kommt Gott! Die Gemeinschaft mit ihm gibt mir Kraft für meine Arbeit im Krankenhaus, in der Pfarrei oder in der Berufungspastoral. Er ist der Mittelpunkt meines Lebens – meine große Liebe, die mich an die Seite der Mitmenschen stellt, seine Liebe zu leben. Gemeinschaft, Gelübde und meine Mitbrüder stärken und stützen mich. Sie lassen mich diese Lebensform mit Freude leben.“
Br. Jeremias OfmCap, Würzburg
„Ich bin gerne mit anderen zusammen. Während meines Theologiestudiums reifte in mir der Gedanke, Ordensmann zu werden. Die klösterliche Gemeinschaft ist für mich der Raum, in dem meine Berufung sich entfalten darf. Hier kann ich mich mit meinen Begabungen einbringen: singen, Liturgie feiern, Gemeinschaft gestalten. Das Gemeinschaftsleben lässt mich aber auch wachsen, indem ich mich immer neu auf meine Mitbrüder einlassen muss, und darauf ,horche’, was ein anderer mir zu sagen hat. Gemeinsam mit meinen Brüdern im Wechsel von ora et labora, in Arbeit und Gebet, im Alltag und beim Feiern von Festen, in der Stille und in der Begegnung mit anderen Christus auf die Spur zu kommen, das macht für mich das Leben als Benediktinermönch aus.“
P. Sebastian Haas-Sigel OSB, Beuron