
Liturgische Hilfen 2026
Anregungen zur Gestaltung von Wort-Gottes- und Eucharistiefeiern für die Gebetstage um geistliche Berufungen.
Am 4. Ostersonntag, dem 26. April 2026, feiert die Kirche weltweit den von Papst Paul VI. 1964 eingeführten Weltgebetstag um geistliche Berufungen. Unter dem Motto „In der Liebe verwurzelt“ lädt die Kirche in Deutschland zum gemeinsamen Gebet für geistliche Berufungen ein.
Ziel ist es, im Gebet verbunden für eine Erneuerung von Glaube und Kirche einzutreten – und um Menschen zu bitten, die bereit sind, dem Ruf zur Nachfolge zu folgen.
Wir beugen die Knie vor dir, unserem Schöpfer,
der du ein Freund bist von allem, was lebt.
Wandle unsere Armut durch deinen Reichtum, und lass unseren Glauben
an Kraft und Stärke zunehmen.
A: Ewiger Christus, Hirt deiner Kirche, wohne Du in unseren Herzen.
In deiner Liebe verwurzelt und allein auf sie gegründet,
lass uns deiner Zuwendung vertrauen, die ohne Maß ist
und alle Erkenntnis übersteigt.
Der du in uns viel mehr tun kannst,
als wir erbitten oder uns ausdenken können, lass uns dich in allen Generationen
anbeten und verherrlichen.
Vor hundert Jahren hast du dir unsere Gebetsgemeinschaft geformt. In dankbarer Freude preisen wir deine Güte und Treue.
A: Ewiger Christus, Hirt deiner Kirche, …
Wir rufen zu dir in liebender Sorge um dein Volk, dem du Hirten versprochen hast.
Die Not ist groß,
Glaube und Frieden schwinden. Erwecke Frauen und Männer als Diener deiner Kirche.
Entzünde in vielen jungen Menschen den Wunsch, in allem dich zu suchen und zu lieben.
A: Ewiger Christus, Hirt deiner Kirche, …
Du selbst formst das Lob unserer Münder und Herzen, und es ist unsere Freude, dass wir dir danken dürfen. Segne dein Volk,
segne alle die in deinem Dienst stehen und lass uns dich preisen,
bis wir dich schauen in Ewigkeit. Amen.
A: Ewiger Christus, Hirt deiner Kirche, …

An diesem 62. Weltgebetstag um geistliche Berufungen möchte ich an euch die freudige und ermutigende Einladung richten, Pilger der Hoffnung zu sein, indem ihr euer Leben selbstlos hingebt.
Die Berufung ist ein kostbares Geschenk, das Gott in die Herzen sät, ein Ruf, aus sich selbst herauszugehen, um einen Weg der Liebe und des Dienens einzuschlagen. Und jede Berufung in der Kirche – sei es als Laie oder zum geweihten Amt oder zum gottgeweihten Leben – ist ein Zeichen der Hoffnung, die Gott für die Welt und für jedes seiner Kinder hegt.
In dieser unserer Zeit fühlen sich viele junge Menschen im Blick auf die Zukunft verloren. Oft sind sie unsicher, was ihre beruflichen Perspektiven angeht, und noch grundlegender erleben sie eine Identitätskrise, die eine Sinn- und Wertekrise ist und durch die digitale Verwirrung noch schwerer zu überwinden ist. Die Ungerechtigkeiten gegenüber den Schwachen und Armen, die Gleichgültigkeit eines egoistischen Wohlstands und die Gewalt des Krieges bedrohen ihre Pläne für ein gutes Leben, die sie in ihrem Herzen hegen. Doch der Herr, der das Herz des Menschen kennt, lässt uns in der Unsicherheit nicht allein, vielmehr möchte er in jedem das Bewusstsein wecken, geliebt, gerufen und als Pilger der Hoffnung gesandt zu sein.
Daher sind wir erwachsenen Glieder der Kirche, insbesondere die Hirten, gefordert, den Berufungsweg der neuen Generationen anzunehmen, zu prüfen und zu begleiten. Und ihr jungen Menschen seid gerufen, dabei die Hauptrolle zu spielen, oder besser gesagt, sie zusammen mit dem Heiligen Geist zu spielen, der in euch den Wunsch weckt, das Leben zu einem Geschenk der Liebe zu machen.
Den eigenen Berufungsweg annehmen
Liebe Jugendliche, »euer Leben ist nicht ein „in der Zwischenzeit”. Ihr seid das Jetzt Gottes« (Nachsynodales Apostolisches Schreiben Christus vivit, 178). Es ist notwendig, sich bewusst zu werden, dass das Geschenk des Lebens eine großherzige und treue Antwort verlangt. Seht euch die jungen Heiligen und Seligen an, die mit Freude auf den Ruf des Herrn geantwortet haben: die heilige Rosa von Lima, der heilige Dominikus Savio, die heilige Theresia vom Kinde Jesu, der heilige Gabriel von der Schmerzhaften Muttergottes, die seligen – bald heiligen – Carlo Acutis und Pier Giorgio Frassati und viele andere. Jeder von ihnen hat seine Berufung als Weg zum vollkommenen Glück in der Beziehung zu Jesus, dem Lebendigen, empfunden. Wenn wir sein Wort hören, brennt uns das Herz in der Brust (vgl. Lk 24,32) und wir verspüren den Wunsch, unser Leben Gott zu weihen! Und dann wollen wir herausfinden, auf welche Weise, in welcher Lebensform wir die Liebe erwidern können, die er uns zuvor geschenkt hat.
Jede Berufung, die in der Tiefe des Herzens wahrgenommen wird, lässt die Antwort als inneren Drang zur Liebe und zum Dienen, als Quelle der Hoffnung und der Liebe aufkeimen und nicht als Suche nach persönlicher Bestätigung. In Gottes Plan zur Freude eines jeden Mannes und einer jeder Frau, die alle persönlich dazu berufen sind, ihr Leben für die anderen einzusetzen (vgl. Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium, 268), sind Berufung und Hoffnung also miteinander verflochten. Viele junge Menschen versuchen, den Weg zu erkennen, zu dem Gott sie beruft: Einige erkennen – oft mit Erstaunen – die Berufung zum Priestertum oder zum gottgeweihten Leben; andere entdecken die Schönheit der Berufung zur Ehe und zum Familienleben wie auch zum Einsatz für das Gemeinwohl und zum Glaubenszeugnis unter Kollegen und Freunden.

Anregungen zur Gestaltung von Wort-Gottes- und Eucharistiefeiern für die Gebetstage um geistliche Berufungen.

»In der Liebe verwurzelt« Jahresbild + Jahresgebet 2026, 4 Seiten

Monatliche Gebetstage um Berufungen und Fürbitten zur Beilage in das Stundenbuch, 4 Seiten